Irlandurlaub 1999
Mein Interesse für die grüne Insel hatte seinen Anfang schon vor einigen Jahren, als ich in verschiedenen Irish Pubs - hauptsächlich in Würzburg - meine ersten Kontakte mit Irish Folk Music und Guinness hatte. Die Stimmung und Atmosphäre der Pubs und der Musik faszinierten mich von Anfang an.

Im Sommer 1999, genauer gesagt am 14. Juli, hatten wir - Lenka und ich - dann endlich unserer beider Träume wahr gemacht und saßen im Flugzeug nach Irland. Der Urlaub sollte insgesamt vom 14. bis zum 29. Juli dauern. 2 Wochen, die im Nachhinein betrachtet viel zu kurz waren.

Durch ein preisgünstiges Angebot unseres Reisebüros kamen wir dann nach einem Mal Umsteigen in London Heathrow in Dublin an. Von dort aus gings dann mit einem Mietwagen nach unserem vorher - mehr oder weniger - ausgearbeiteten Fahrplan rund um die grüne Trauminsel. Als Unterkünfte hatten wir spontanes Bed & Breakfast eingeplant.

Den Weg wählten wir - um eventuellen Staus und Menschenmassen aus dem Weg zu gehn - entgegengesetzt zum "typischen" Touri- Plan: gegen den Uhrzeigersinn.

Zuerst verbrachten wir einmal zur Einstimmung (und Erholung vom Flug) 2 Tage in der irischen Hauptstadt und erkundeten die Innenstadt und den Guinness Hopstore, besser als das Guinness Museum bekannt. Die Besichtigung war sehr aufschlußreich, interessant und witzig gemacht. (Und ein - zwei Probegläschen Guinness warn auch mit dabei.) Anschließend starteten wir unsere Irlandrunde gen Norden zu den "Marble Arch Caves", einem Höhlensystem nahe der südlichen Grenze von Nordirland. Bei der Besichtigung der Caves wurden wir - nach einer kurzen Bootsfahrt auf einem unterirdischen Fluß - auf einem teilweise steilen, stufigen Weg durch die wunderschöne Tropfsteinlandschaft geführt.

Von den Caves aus ging es dann in Richtung Westen. Nach 2 Übernachtungen in Manorhamilton (Sligo) und Castlebar hatten wir die Westküste erreicht. Nun hielten wir uns zuerst mal an den Verlauf der Küste und machten uns auf den Weg in den Süden. Nach den "Hills of Connemara" genossen wir einfach die wunderschöne Landschaft bei unserer Tour über Galway und Limerick zu Halbinsel "Dingle".

Im Süden der Halbinsel fanden wir dann ein schönes Fleckchen mit einer schönen Unterkunft bei "Inch". Wir hatten - mit 2 anderen Touristen zusammen - ein Haus auf einem Hügel mit wunderschönem Blick aufs Meer und die im Süden anschließende Halbinsel "Iveragh". Spontan kam von uns der Entschluß "Hier halten wirs gern noch nen Tag länger aus."

Um eben diese anschließende Halbinsel schlängelt sich eine wunderschöne Panoramastraße, genannt der "Ring of Kerry". Diesen schönen Flecken Irland wollten wir natürlich auch nicht an uns vorüber gehen lassen, und so planten wir auch hier gleich 2 Tage für die Besichtigungstour rund um die Halbinsel "Inveragh" ein. Es hieß zwar im Voraus in allen Reiseführern, daß gerade der "Ring of Kerry" eine sehr vielbefahrene Straße sei, aber anscheinend hatten wir - wie auch sonst in diesen 2 Wochen - Glück und konnten ohne Streß die Natur genießen.

Von dort aus gings 2 Tage später dann wieder weiter auf unserem Rundweg um die Insel, die uns immer wieder neu begeisterte. Der nächste Stop - auch zum Übernachten - war der südlichste Punkt von Irland: Baltimore. Uns erwartete ein gemütliches kleines Dörfchen mit einem kleinen Hafen, das irgendwie schien, als hätte der Tourismus ihm nicht sehr viel abgewinnen können. Wir bekamen dennoch - glücklicherweise - eine Schlafstätte und machten uns einen gemütlichen Abend in einem Pub.

Unser nächstes Ziel war die Jameson- Whiskey-Brennerei in Midleton. Auf dem Weg dort hin fuhren wir durch Cork; eine Stadt, die uns aber aufgrund ihrer Größe und unseren gehobeneren Ansprüche - ja, nachdem man so viel Schönes gesehen hat, gibt man sich nicht mehr mit allem zufrieden ;-) - nicht zum Bleiben veranlassen konnte. Drum fuhren wir - entgegen unserer Planung - schon gleich am Vorabend unserer Brennerei- Besichtigung nach Midleton und verbrachten den Rest des Abends (bis 23:00h) damit, eine geeignete Schlafstätte zu finden.

Wer seinen Urlaub in Irland verbringt, verpflichtet sich indirekt auch dazu, an einer Besichtigung einer Whiskey-Brennerei teilzunehmen. Wir hatten uns dazu ziemlich das Ende unserer Rundreise ausgesucht. Jameson ist eine alte Brennerei, die - ich nehme mal an, wie die anderen auch - zu einem Museum umfunktioniert wurde. Es ist wirklich interessant zu sehen, wie das goldene Getränk hergestellt wird. (Ach ja: ein Probegläschen ist natürlich auch hier im Eintrittspreis mit inbegriffen.)

Nachdem wir diesen letzten Planungspunkt hinter uns hatten, freuten wir uns auf einen gemütlichen Ausklang an der Ostküste von Irland. Deshalb machten wir uns auch gleich auf den Weg zum Meer und harrten der Dinge, die uns im Westen erwarten mochten. Wider unserer Erwartungen hatten wir zuerst doch einige Probleme, eine Unterkunft zu finden. Unsere Ansprüche an ein paar Entspannungstage (ein Haus direkt am Meer) wollten erfüllt werden. Wir hatten nach langer Suche und fast schon wieder kurz vor Dublin dann endlich doch noch Glück, und fanden ein Haus mit 6 Gästezimmern südlich von Wicklow, das von einem einzelnen Herrn geführt wurde. Durch das exzellente Frühstücksbuffet, das wir an den beiden Tagen geboten bekamen und den wunderschönen Strand (,der dann allerdings doch 200 Meter von uns entfernt war) wurden unsere Hoffnungen im Endeffekt sogar noch übertroffen.

Wehmütig und mit dem Wissen, noch längst nicht alles Schöne von Irland gesehen zu haben, machten wir uns dann am 28.Juli auf den Weg zurück nach Dublin, verbrachten dort noch eine Nacht und flogen am nächsten Tag in den frühen Morgenstunden wieder zurück nach Deutschland.